VERARBEITUNGSHINWEISE

THERMAX® Brandschutzplatten

Mit Brandschutzkonstruktionen aus THERMAX® Brandschutz­platten werden Sicher­heits­standards auf höchstem Niveau erfüllt. Damit der Qualitäts­standard bei der Montage der THERMAX® Brandschutz­konstruktionen gewährleistet ist, werden nach­folgende Empfehlungen und Hinweise für die Verarbeitung gegeben:

  • Bekleidung mit Brandschutzplatten sollte bei länger andauernder relativer Luftfeuchtigkeit von mehr als 80 % im Gebäude nicht ausgeführt werden, in Anlehnung an die DIN 18181.
  • Schnelles, schockartiges Aufheizen der Räume ist zu vermeiden, da andernfalls Spannungsrisse entstehen können.
  • Ein direktes Bestrahlen der Plattenoberfläche mit Heiß- oder Warmluft ist zu vermeiden.
  • Estrich und Nassputz sollten eingebracht und Heißasphalt ausgekühlt sein, bevor Spachtelarbeiten ausgeführt werden.
  • Spachtelarbeiten dürfen erst ausgeführt werden, wenn keine größeren Längenänderungen der Brandschutzplatten infolge Temperaturänderungen etc. zu erwarten sind.
  • Für das Verspachteln darf die Raumtemperatur 10°C nicht unterschreiten ( DIN 18181).

Allgemeine Informationen zu Lagerbedingungen
Der Feuchtegehalt unserer Brandschutzplatten beträgt ab Werk ca. 2 – 6%. Während dem Transport und der Zwischenlagerung kann sich diese Ausgangsfeuchte ändern. Die Platten sind vor Nässe zu schützen und in geschlossenen Räumen trocken zu lagern. Die Luftfeuchtigkeit sollte ≤80 % und die Temperatur nicht unter 0 °C liegen.

Lagerung / Interner Transport
Um Verformungen und Bruch zu vermeiden, müssen die THERMAX® Brandschutzplatten auf ebenen Untergrund und auf den vom Herstellerwerk gelieferten Originalpaletten gelagert werden. Werden Platten umgestapelt, müssen genügend starke Paletten mit Spanplattenunterlage untergelegt werden.
Unsachgemäße Lagerung, z. B. hochkant aufgestellt oder ohne eine vollflächige Auflage, führt zu Verformungen, die eine einwandfreie Weiterverarbeitung und spätere Montage beeinträchtigen könnten.
Es können 2 THERMAX® Original-Paletten übereinander gelagert werden. Angebrochene Paletten dürfen gestapelt die maximale Höhe von 2 THERMAX® Original-Paletten nicht überschreiten. Um Lasten senkrecht abzusichern, ist in jedem Fall darauf zu achten, dass Palettenfüße immer senkrecht übereinander liegen. Angebrochene Paletten sind mit einer Decklage (z. B. Spanplatte, etc.) zu schützen und zusätzlich mit einer losen Folie zu versehen.
Bei Staplertransporten empfiehlt es sich, einen Gabelabstand von > 90 cm einzuhalten.
Einzelplatten sollen von zwei Personen senkrecht, also hochkant getragen werden.

THERMAX® Brandschutzplatten lassen sich sicher, arbeitshygienisch unbedenklich und umweltfreundlich mit herkömmlichen Werkzeugen und Maschinen bearbeiten (bohren, fräsen, sägen, schleifen, etc.).
Für Zuschnitte sind handelsübliche Holzbearbeitungsmaschinen geeignet, deren Sägeblätter die üblichen hartmetallbestückten Zahnformen aufweisen.

Als Trennwerkzeuge empfehlen wir:

  • Messer für Plattendicken bis 20 mm
  • Handsäge oder Fuchsschwanz
  • Handkreissäge mit Führungsschienen
  • Stichsäge für Ausschnitte und Anpassarbeiten
  • Transportable Kreissäge für Baustelleneinsatz
  • Vollautomatische Schneidanlagen, stationär oder fahrbar für Werkstattvorfertigung.

Schnittkanten an der Sichtseite mit Messer oder Kantenhobel anfasen!

Absaugung
Es wird empfohlen den bei der Bearbeitung anfallenden Vermiculitstaub grundsätzlich abzusaugen. Der Staub ist nichtbrennbar – dennoch empfiehlt sich bei größeren Bearbeitungsmengen eine gesonderte Absaugung, gesetzliche Bestimmungen sind zu beachten.

Stumpfer Plattenstoß
THERMAX® Brandschutzplatten können stumpf zusammengefügt werden.


Eckverbindungen
THERMAX® Brandschutzplatten können geschraubt oder geklammert werden. Ob eine zusätzliche Verklebung notwendig ist, richtet sich nach der entsprechenden Konstruktionsprüfung.


Kleben
Unser spezieller THERMAX® Brandschutzkleber ist einerseits eine optimale Montagehilfe, andererseits dichtet er z. B. die Montagefugen bei Lüftungs- und Entrauchungsleitungen ab.
Der THERMAX® Brandschutzkleber ist bei Temperaturen über +5 °C anzuwenden. Höhere Temperaturen beschleunigen das Abbinden, niedrigere Temperaturen verlängern die Abbindezeit. Die zu verklebenden Flächen werden nach sparsamen Kleberauftrag zusammengeschraubt oder geklammert. Der Kleberauftrag erfolgt am besten direkt aus der Tube auf die Klebstellen. Überstehender Kleber sollte nach dem Austrocknen nicht verstrichen, sondern mit einem Spachtel entfernt werden.
THERMAX® Brandschutzplatten können auch miteinander flächig verklebt werden. Hierzu wird der Kleber mit dem Zahnspachtel aufgetragen und die Platten daraufhin angedrückt.
THERMAX® Brandschutzkleber wird in Tuben und Eimern geliefert. Die auf den Gebinden aufgedruckten Sicherheitshinweise sind zu beachten.


Schrauben
Es sind grobgewindige Schrauben mit Teilschaftgewinde zu verwenden (z. B. Spaxschrauben). Die Schraubenlänge muss mindestens der doppelten Plattendicke entsprechen, wenn im Konstruktionsblatt nichts anderes vermerkt ist.
Schrauben dürfen beim Eindrehen nicht auf Anschlag überdreht werden. Weiter ist darauf zu achten, dass die Schrauben nicht in die Platten eingedreht werden, sondern dass diese plan mit der Platte abschließen.
Das Verschrauben in Blechprofile erfolgt mit Schnellbauschrauben.
Bei Befestigung von THERMAX® Brandschutzplatten direkt unter Trapezprofilblechen sind Schnellbauschrauben mit Bohrspitze zu verwenden.

Klammern
Für Eckverbindungen mit THERMAX® Brandschutzkonstruktionen können auch verzinkte Stahldrahtklammern mit oder ohne Haftlack verwendet werden.
Zusammen mit einer Verklebung mit THERMAX® Brandschutzkleber ergibt auch Klammern eine sichere und dauerhafte Konstruktionsverbindung. Es sollten unbedingt Klammergeräte mit Druckbegrenzern verwendet werden.
Zum Verspachteln von Schraubköpfen und Klammerstellen sind THERMAX® Fugenfüller bzw. Flächenspachtel zu verwenden.

Vor der Oberflächenverspachtelung bzw. weiteren Beschichtungen, wie Anstriche, Tapeten, Oberputze und Fliesen, etc. ist die gesamte Fläche mit einer auf die nachfolgende Beschichtung abgestimmten lösemittelfreien Tiefengrund vorzustreichen.

Spachteln und Füllen
Es dürfen nur trockene Platten eingebaut werden. Die Innentemperatur darf nicht unter +10 °C liegen; die Fassade muss geschlossen sein. Estriche und Nassputz müssen eingebracht und Heißasphalt ausgekühlt sein. THERMAX® Fugenfüller oder THERMAX® Flächenspachtel sind entsprechend der Gebrauchsbestimmungen auf der Verpackung bzw. den Angaben im Teil Zubehörprodukte anzusetzen.
Plattenstöße bei Flächen, die später mit einem Verputz- oder Farbauftrag versehen werden, müssen gespachtelt werden. Hierzu eignet sich unser THERMAX® Fugenfüller, welcher durch den Armierungsstreifen (Glasfasergewebe) in die Fuge gedrückt wird. Der Fugenfüller quillt in der Fuge auf und verbindet sich mit der Plattenkante; er wird nach ca. 20 Minuten abgezogen.
Die Oberfläche der THERMAX® Brandschutzplatte muss frei von Verschmutzungen, trennenden Substanzen und trocken sein.
Vor dem Verspachteln der Flächen sind die THERMAX® Brandschutzplatten anzufasen. Spachtelarbeiten dürfen erst ausgeführt werden, wenn keine größeren Dimensionsänderungen der Platten infolge von Temperaturänderungen etc. zu erwarten sind. Um eine rissfreie Fugenausbildung zu erzielen, ist die Unterkonstruktion entsprechend auszubilden.
Bei großen Flächen sind Dehnungsfugen einzubauen.
Durch Anwendung des THERMAX® Flächenspachtel kann ein stufenloser Übergang zur Plattenfläche erreicht werden.


Anstriche und Lacke
Auf THERMAX® Brandschutzplatten können praktisch alle handelsübliche Wandfarben und Lacke aufgetragen werden. Neben mineralischen Farben können auch Kunstharzlacke, Silikonfarben, Kunststoffdispersionsfarben, DD-Lacke und PE-Lacke aufgebracht werden.


Anstrich auf Rohplatten – Grundierung
Durch die Grundierung wird die Saugfähigkeit der Oberfläche reduziert und eine sichere Basis für die nachfolgende Oberflächengestaltung erreicht.
Saubere licht- und farbechte Oberflächen erreicht man bei Dispersions-, Kunstharz- oder Acrylfarben mittels eines Spachtelüberzugs, einer Grundierung und Deckanstriche.
(siehe auch: THERMAX® Imprägnierung S)


Anstrich auf Platten mit Kraftpapier
Bei werksseitig mit Kraftpapier beschichteten Platten wird eine glatte Oberfläche schon mit ein bis zwei Deckanstrichen erreicht. Ein Spachtelüberzug wird nur dort notwendig, wo Plattenoberflächen Unebenheiten oder Dellen aufweisen.
(siehe auch: THERMAX® Imprägnierung M)

Verputzen
Unsere Brandschutzplatten sind dank der ausgezeichneten Dimensionsbeständigkeit für Verputzarbeiten besonders geeignet. Als Vorarbeit soll auf die Rohplatte eine Dispersionsgrundierung mit Quarzsand aufgebracht werden. Ebenso können Dekorputze im Dünnbettverfahren, z. B. Disbon- oder Alseco-Putzsysteme, aufgebracht werden. THERMAX® Brandschutzplatten sind auch ein geeigneter Untergrund für Schallschutzputze.

Tapezieren
Die THERMAX® Brandschutzplatten lassen sich problemlos mit den verschiedensten Tapetenqualitäten veredeln. Als Voranstrich ist hier die Verwendung eines entsprechenden Haftgrundes erforderlich.

Fliesen
THERMAX® Brandschutzplatten lassen sich in der Oberfläche mit Fliesen, keramischen oder Natursteinbelägen versehen. Sämtliche Plattenfugen, sowohl horizontal als auch vertikal, müssen mit Fugenbewährungsstreifen armiert und anschließend im System verspachtelt werden.
Entsprechende Vorschriften für Fliesenbeläge sind zu berücksichtigen.